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Inklusive Zukunftswerkstatt so geht es weiter

Das Nächste Treffen der Arbeitsgruppe ist am 26.09.2022, 19.00 Uhr.

Mitmachen bei der Inklusiven Zukunftswerkstatt

Wenn Ihr eine Barriere in AK kennt, einen Wunsch für eine bestimmte Stelle in AK habt oder eine Idee habt, was in Altenkirchen noch fehlt, dann macht ein Foto oder schreibt einen Text und stellt es ein auf dem dafür eingerichteten    Padlet

 Am 26. September treffen sich die Arbeitsgruppen aus der Zukunftswerkstatt zum ersten Mal im Mehrgenerationenhaus und starten mit dem Prozess der Umsetzung der Ideen. Es stehen drei Arbeitsgruppen zur Verfügung: Mobilität und Gebäude, Freizeit und Kultur und Arbeit/Einkaufen und Leben in AK.

„Ein Einstieg in die Arbeitsgruppen ist jederzeit möglich“ erklärt Anette Hoffmann-Kuhnt. Wer sich einer Arbeitsgruppe noch anschließen möchte, kann gerne beim Diakonischen Werk oder dem Mehrgenerationenhaus Interesse anmelden, das erste Treffen ist am 26. September um 18h  je nach Teilnehmerzahl im Mehrgenerationenhaus, Wilhelmstr. 10, 57610 Altenkirchen oder im Sitzungssaal im Haus der Ev. Kirche, Stadthallenweg 16, 57610 Altenkirchen

Wer Lust hat, mitzureden erhält hier nähere Infos zu weiteren Treffen der Arbeitsgruppen Zukunftswerkstatt:

EUTB Altenkirchen und Mehrgenerationenhaus Altenkirchen

Anette Hoffmann-Kuhnt, 02681/8008-28, anette.hoffmann@diakonie-altenkirchen.de

Silke Seyler, 02681/8008-44, silke.seyler@diakonie-altenkirchen.de

 

Inklusiven Zukunftswerkstatt

Am Samstag, den 16. Juli 2022 ging die Inklusive Zukunftswerkstatt für den Sozialraum Altenkirchen nach langer Zeit der Vorbereitung und Verzögerungen aufgrund der Pandemie nun in die Umsetzung. In der Evangelischen Tagungsstätte gGmbH der Akademie für Land und Jugend (Landjugendakademie Altenkirchen) ging es um Ideen, Anregungen, Erfahrungen, Kritik und Wünsche von Bürger*Innen mit und ohne Behinderung an ihre Kreisstadt in Sachen Inklusion und Barrierefreiheit gehen.

„Besonders eingeladen waren Menschen mit einer Beeinträchtigung, dieses Forum zu nutzen, denn es sind gerade ihre Ideen, auf die wir gespannt sind“ – freuen sich die Veranstalterinnen Anette Hoffmann-Kuhnt (EUTB) und Silke Seyler (MGH und Haus der Familie) vom Diakonischen Werk Altenkirchen.

 

Artikelbericht Inklusive Zunftswerkstatt am 16.07.2022

Blindenleitsystem, Kreativität und fiktive Bürgermeisterin Valentina Wunder

Die Inklusive Zukunftswerkstatt für Altenkirchen war ein voller Erfolg. Trotz etwas familiärer Atmosphäre mit nur knapp 40 Teilnehmer*Innen, waren die Ergebnisse für Silke Seyler, Karin Wallau und Anette Hoffmann-Kuhnt vom Diakonischen Werk überwältigend. Dazu beigetragen hat die spritzige Art der Moderatorin Dörte Maack aus Prisdorf/Kreis Pinneberg – selber im Laufe ihres Lebens erblindet gab sie bei der Vorstellung des Citymanagers Bastian Priess dem Publikum ein Beispiel von Audiodeskription, wie sie für Blinde in Ausstellungen, Filmen u.a. üblich ist „….Sie sehen eine lange, dunkle Straße. Plötzlich wird es heller, ein Mann kommt die Straße entlang, er trägt schwarze Schuhe, schwarze Hosen, ein schwarzes Hemd, ist ca. 1,70 groß,  er hat blonde Haare und kommt mit einem charmanten Lächeln auf Sie zu….“. Zu ihrer Orientierung hatten die Veranstalter*Innen ein Blindenleitsystem verlegt, das es im Hilfsmittelpool von invema ev., Siegen zu leihen gibt und mithilfe dessen Frau Maack sich auch gewandt durch den Raum bewegte. Neben dem Citymanager, der live dabei war, schaltete sich auch Rüdiger Trepper von der Stadt und Claudia Leibrock von den Grünen sowie Wolfgang Dörwaldt vom Bürgerverein Weyerbusch zur Ergebnisrunde zu, alle vier sind gespannt auf die Umsetzungsphase, zu der sie gerne ihr Mögliches beitragen. In der Kritikphase wurden allerlei Punkte genannt, die verbesserungswürdig sind. In den Kleingruppen wurde vor allem von Bewohnern der Lebenshilfe Unmut über die mangelnde Mobilität geäußert, “…mal eben mal wohin, Toskanische Nacht, Kino oder mal nach Koblenz, das ist halt nicht drin…“, für andere war eher die mangelnde Barrierefreiheit in der Innenstadt, die Leerstände und fehlende inklusive Spiel- und Sportmöglichkeiten ein Thema.

Um vom Frust zur Lust zu kommen, half Martin Weser, Autor bei Ohrenkuss mit seinem Zukunftsgedicht „Zukunft ist für mich ein Laubbläser haben….,das er mit viel Charme und Chuzpe vortrug. Und der Überraschungsgast „Valentina Wunder“, fiktive Bürgermeisterin der Stadt Altenkirchen im Jahre 2030, die von einem rundum barrierefreien Altenkirchen „Sie steigen in Köln ein und kommen auf dem Marktplatz bei uns raus, da steht auch gleich jemand bereit, der Ihnen weiterhilft, das ist alles gar kein Problem“  zurückblickte auf die Anfänge im Jahre 2022…. Danach war es für alle ganz einfach, Ideen und Wünsche für ihr Traum-Altenkirchen zu generieren. Vom Touchscreen am Bahnhof zur Orientierung, zur Sommerrodelbahn vom Bismark-Turm runter, vom Hilfsmittelverleih über den Waschsalon mit Musik hin zum Spiegelzelt bei der Lebenshilfe, alles war dabei. Wer die Ergebnisse nachlesen möchte, sie werden im Laufe der Woche auf das Padlet „Zukunftswerkstatt“ eingestellt, das man auf der Webseite des Mehrgenerationenhauses findet.

Wie geht es jetzt weiter? Aus den Themen wurden drei Arbeitsgruppen gebildet, „Mobilität und Gebäude“, „Freizeit, Begegnung, Haltung“ und „Kernbedürfnisse/Arbeit“, die sich ab September um die Umsetzung in die Realität kümmern. Wie, was und mit wem und von welchem Geld, das herauszufinden, wird Aufgabe der Gruppen sein. Zumindest die Neuauflage des Förderprogramms „Kommune Inklusiv“ von Aktion Mensch, bei dem sich Kommunen zusammen mit einem gemeinnützigen Träger auf bis zu einer Million Euro bewerben können, macht Hoffnung, auch wenn dies für Rheinland-Pfalz vermutlich erst in 2024 möglich sein wird. Mit dem jetzigen Vorlauf müsste uns doch die Erarbeitung eines guten Bewerbungskonzepts gelingen!

Bedanken möchten sich die Veranstalter*innen beim Programm MiteinanderReden der Bundeszentrale für politische Bildung für die finanzielle Förderung, bei Barbara Stahlheber, stellv. Geschäftsführerin des Diakonischen Werks, für ihr Grußwort und ganz besonders bei der Vorbereitungsgruppe, die mit vielen hilfreichen Ideen, tollen Aktionen und konkreter Mithilfe am Samstag dazu beigetragen haben, dass diese Veranstaltung uns noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

 

 

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